Heutzutage hat die hoch technologische Gesellschaft vielfältige Probleme. Z.B. nur innerhalb der Zweckrationalität bzw. der instrumentalen Rationalität bewegen sich der Mensch und seine Tätigkeit im ganzen. Deswegen ist die Technologie als bloß 'ambivalent' zu betrachten. Unter diesen Umständen braucht man sich an die Antike zu wenden, um einen Ansatz zur kritischen Überlegung zu gewinnen. In der antiken Diskussion um die Technologie wurde die Ethik nicht ausgeschlossen. Protagoras z.B. war zwar durchaus pragmatisch, aber nicht nur an die Leistung, sondern auch so an die Sozialität orientiert, dass wir ihn als kommunitaristisch bezeichnen könnten. Er läßt die jeweiligen Gesetze in jeder Gesellschaft als gleichberechtigt nebeneinander bestehen. Aber diese Position schien Platon, der sich nicht an den Optimismus Protagoras teilnehmen konnte, eine kritiklose Anpassung an bestehende Meinungen zu sein. Das führte ihn zur Suche nach der idealen Norm. Die Techne bedeutet für ihn nicht bloß Mittel zum Zweck, sondern vielmehr etwas, das ihrem Gegenstand das Zuträgliche schafft. Dazu ist es erforderlich, dass die Techne über die Erfahrung hinaus das Wesen einer Sache und das Ideal begreift. Dementsprechend redet Platon von dem Begriff 'Politik' als das höchste 'Gebrauchwissen' und dem 'Idee des Guten' als das Endziel.