Die anthropologischen Studien fürten notwendig weiter in sozialphilosophische Fragen, mit ihnen auf das Feld der Geschichte hinaus und schließlich, da diese seine eigenen, unwiderstehlichen Kraftlinien hat, zurük zu Ursprungsproblemen. Ohne gewisse Voraussetzungen wäe es üerhaupt unmölich gewesen, weiterzukommen, und zwei von ihnen sollen besonders hervorgehoben werden, sie sind ürigens selbst Befunde und nicht etwa nur Hypothesen. Die eine besteht in dem schon früer gewälten Ansatz, den Menschen als handelndes Wesen auffassen. Dieser Ansatz ist sachaufschliessender als jeder andere. In einem wesentlichen Schwerpunkt ist daher hier die kulturanthropologische Forschung alss Handlungslehre entwickelt worden. Eine zweite Voraussetzung ist ebenso prinzipieller Art. Daß der Mensch ein geschichtliches Wesen ist, hat umgekehrt die Folge, daß er sich von den historisch gewachsenden Wirklickeiten konsumieren lassen muß, und das sind wieder die Institutionen: der Staat, die Familie, die wirtschaftlichen, rechtlichen Gewalten usw. Und alle Institutionen als Systeme verteilter Gewohnheiten gelebt werden. Unter diesen Hinsichten ist also das vorliegenden Untersuchungen eine Philosophie der Institutionen―einschließlich der Frage ihrer Ursprüge und Primäformen. Wie schon angedeutet, wurde damit die Untersuchung notwendig bis zu den Problemen zurükgeschickt, welche die früesten, eigentlich archaischen Zustäde der Kultur stellen.